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Die gestoppte Zukunft – ACHENSEEBAHN

Stellungnahme des ArbeitsKreises FAHRGAST Tirol zur aktuellen Situation der Achenseebahn

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von Richard Fuchs

Dass der Achenseebahn AG die Insolvenz bevorsteht, war aus Sicht des "ArbeitsKreises FAHRGAST Tirol" zu erwarten,

Insolvenz der Achenseebahn war zu erwarten

Dass der Achenseebahn AG die Insolvenz bevorsteht, war aus Sicht des "ArbeitsKreises FAHRGAST Tirol" zu erwarten,

Der ehemalige Achenseebahnvorstand Mag. Georg Fuchshuber hat Jahre lang darauf hingewiesen, dass die Achenseebahn keine Zukunft haben wird, wenn sie nicht - wie in früheren Jahren ohnedies üblich - in das "Mittelfristige Investitionsprogramm für Privatbahnen" (MIP) aufgenommen wird, weil nur durch das MIP notwendige Erhaltungsmaßnahmen an der Infrastruktur dauerhaft sichergestellt und wichtige Impulse für die regionale Mobilität und Wirtschaft gesetzt werden können:

Achenseebahn-Vorstand Mag. Georg Fuchshuber bei der Übernahme der Appenzellerbahn-Triebwagen in Gais im Appenzell

Daher war auch die vom ehemaligen Achenseebahnvorstand Mag. Fuchshuber eingeschlagene Strategie, die Achenseebahn durch Elektrifizierung zu einem öffentlichen Verkehrsmittel mit Eingliederung in den Tiroler Verkehrsverbund zu machen, richtig! Denn nur dann wäre eine Aufnahme in das MIP möglich gewesen.

Genau aus diesem Grund wurden in der Schweiz die elektrischen Appenzeller Triebwagen, welche immer noch arbeitslos in Jenbach herumstehen, angeschafft. Durch entsprechend gestaltete Bahnsteige wäre übrigens auch ein barrierefreier Einstieg in die Schweizer Triebwagen möglich gewesen (darauf sei nur deshalb hingewiesen, weil in der Öffentlichkeit immer wieder behauptet wurde, dass in diese Triebwagen nicht barrierefrei eingestiegen werden könne, was dem Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz widerspreche).

Die Anschaffung der gebrauchten, aber voll funktionsfähigen Nahverkehrstriebwagen der Appenzellerbahn, stellte die Weichen in eine moderne Zukunft der Mobilität in der Region Achensee.

Die für die Elektrifizierung notwendige Oberleitung hatte Mag. Fuchshuber übrigens auch schon organisiert (in Osteuropa). Sie hätte nur noch nach Jenbach angeliefert und für die Achenseebahn adaptiert werden müssen. Die Kosten dafür wären sehr moderat gewesen.

Der Bahnsteig 1 im Bahnhof Jenbach vermittelt den Eindruck eines modernen Nahverkehrsbetriebes mit dem "Achensee-Express" bis Pertisau.

Stau: Sechs Stunden vom Achensee ins Inntal

Aber die Tiroler Landespolitik und die zuständigen Gemeinden hatten kein Interesse an einer Elektrifizierung, obwohl eine elektrifizierte Achenseebahn dafür sorgen würde, dass insbesondere die Bevölkerung der Gemeinde Eben, welche das Zentrum des Tourismus am Achensee darstellt, und in Eben wohnende TouristInnen auch dann mobil wären und z.B. problemlos ins Inntal hinunter kämen, wenn man auf der Straße bis zu sechs Stunden im Stau steht:

Auf diese Weise wäre natürlich auch der Nostalgiebetrieb mit den Dampflokomotiven für die weitere Zukunft nachhaltig gesichert gewesen.

Seit 131 Jahren befördert die Achenseebahn touristische Gäste an den Achensee mit dem Hauptort Eben am Achensee.

Es ist schade, dass die Achenseebahn nach 131 Jahren ihren Betrieb für immer einstellen wird. Aber eines soll(t)en die betroffenen Gemeinden jetzt bitte nicht machen: Darüber jammern, dass es die Achenseebahn mit dem Dampfnostalgiebetrieb in Zukunft nicht mehr geben wird und dass sich das auf den Achenseetourismus negativ auswirken wird.

Denn die Gemeinden haben sich dieses Schlamassel selbst eingebrockt, weil sie gemeinsam mit dem Land Tirol die Elektrifizierung der Achenseebahn bewusst blockiert haben!

Zur Erinnerung verweise ich nochmals auf unsere Pressemeldung vom 19. September 2018 (!):

In diesem Sinn mit freundlichen Grüßen

Martin Teißl Sprecher des ArbeitsKreises FAHRGAST Tirol, Pirchanger 73 6130 Schwaz

Der Vollständigkeit halber verweise ich noch auf die Pressemeldung des Landes Tirol vom 09.03.2020:

„Weitere Landesmittel für die Achenseebahn nicht zu verantworten“. LHStvin Felipe und LHStv Geisler nach Gesprächen mit Vertretern der Achenseebahn AG:

"Die Zukunft rollt zum Achensee": Dieser Slogan könnte es nicht besser beschreiben, wenn auch auf der Achenseebahn moderner Nahverkehr mit Tradition verknüpft werden kann. "Zukunft mit Herkunft" heißt, dass die Achenseebahn auch nach 131 Jahren ein zukunftsorientiertes Verkehrsmittel ist, wenn die Politik dies zulässt!